20.11.2008 Premiere: Erstes Zigarren-Seminar mit Spitzentorcedor weiter lesen

Gleich unser erstes Zigarren-Seminar im Hafen war ausgebucht.

 

20 Leser der Berliner Morgenpost ließen sich am 20. November eine Einführung in die Grundregeln des Zigarrengenusses, in Markenkunde und in die Geschichte des Tabaks geben. Dabei konnten sowohl die Teilnehmer als auch unsere Kunden einen Star der Zigarren-Produktion erleben: Der Zigarrenroller Angel Perez Garcia machte an diesem Abend auf seiner ersten Auslandstournee bei „Zigarren Herzog am Hafen" Station. Der Kubaner arbeitet als „Jefe de galera" bei H.Upmann, die zu den am besten geführten Zigarrenmanufakturen Kubas gehört.

 

Der 33-Jährige kontrolliert dort die Arbeit von 178 Torcedores (Zigarrenrollern) und war auch an der Entwicklung der Montecristo Petit Edmundo beteiligt. Doch das perfekte Rollen der Zigarre ist nur ein Teil, der zum Rauchgenuss beiträgt. Davor stehen Anbau, Ernte und Reifezeit, die den Geschmack und Geruch des kubanischen Tabaks so einzigartig machen. So erlebten die Seminar-Teilnehmer, dass ihre Por Larranaga Petit Corona nach Holz, Leder, Nüssen und am besten sogar nach Kuhstall riechen sollte, und dass die Zigarre beim Anzünden nicht direkt ins Feuer gehalten wird. Erklärt wurde auch, warum eine „Bauchbinde" ein Kleidungsstück ist und nicht der korrekte Ausdruck für den Zigarrenring. Ob dieser zum Rauchen entfernt wird, so war eine Teilnehmerfrage, ist Ansichtssache.

 

Wir halten das Risiko für groß, dass dabei das Deckblatt beschädigt wird und würden das Etikett von einer Flasche Wein auch nicht herunterkratzen.Auch mit Vorurteilen konnten wir aufräumen, etwa dass eine Zigarre mit dunklem Deckblatt nicht stärker als mit hellem ist, sondern in der Regel nur süßer. Endlich wurde einem Teilnehmern klar, warum der Schriftsteller Mark Twain bis zu 30 Zigarren am Tag rauchen konnte: Zu seiner Zeit waren die Zigarren sehr viel kleiner und meist im Format Torpedo gerollt, was auch die antiken Dreiecks-Cutter mit den für heutige Zigarren zu winzigen Öffnungen erklärt. Amüsiert nahmen die Seminar-Teilnehmer die Hinweise auf die Fauxpas auf, die ein wirklicher Raucher nie begeht: Wer Zigarren am Ohr zwischen den Fingern rollt, um die Güte der Zigarre zu prüfen, hat keine Ahnung. Ein Knistern gaben nur die Trockenzigarren ab, die vor knapp einhundert Jahren geraucht wurden.

 

Unsere heutigen Havannas sind feucht gelagerte Zigarren, die nicht knistern sollten. Außerdem werden Zigarren niemals im Aschenbecher ausgedrückt wie eine Zigarette, sondern „zum Sterben" einfach abgelegt. Eigentlich war das Zigarren-Seminar bis 21 Uhr geplant, doch die beinahe einstündige „Überziehung" von Gastgeber Maximilian Herzog entsprach ganz den Wünschen der Gäste. Auch Siegfried und Milica Schulz aus Rudow empfanden den Rauchsalon auch nach dem Ende des Seminars noch „so gemütlich wie zu Hause", dass sie sich erst gegen Mitternacht verabschiedeten.

 

Das nächste Zigarren-Seminar, dann allerdings ohne Spitzentorcedor, gibt es am 26. November.

Die Teilnahme kostet 15 Euro.

 

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