01.01.23
Im Deutschen Wörterbuch der
Brüder Grimm aus dem 19. Jahrhundert
steht eine schöne Ableitung
des Begriffs „Fidibus“, nämlich
aus dem französischen: fil de
bois – Faden aus Holz oder Holzfaden.
In den Raucherzimmern
guter Fachgeschäfte für Zigarren
wird der „Holzfaden“ zum Anglühen
der Puros bereitgestellt.
Der
Begriff „Faden“ sagt es: es müssen
sorgfältig dünn geschnittene
Holzspäne sein. Vorzugsweise
wird dafür Zedernholz verwendet.
Dieses lässt sich leicht aus den
Zedernholzplättchen gewinnen,
wie sie in den Zigarrenkisten die
einzelnen Zigarrenlagen trennen.
Puristen unter den Aficionados
lieben den Fidibus, zeichnet er
sich doch durch geschmackliche
Neutralität bzw. durch eine zigarrentabaknahe
Geschmacksnote
aus.
Aber aufgepasst: Der brennende
Fidibus aus Zedernholz
neigt dazu, glühende Teile schwebend
in die Luft abzusondern.
Und zudem muss die Flamme des
Fidibus nach getaner Arbeit nicht
ausgeblasen oder ausgedrückt,
sondern durch Senkrechtstellen
des Spans langsam gelöscht werden.
Wer dies beachtet, für den
ist der Fidibus nach wie vor die
beste Wahl unter allen Hilfsmitteln
zum Anzünden von teuren
Zigarren.
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