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01.10.21

KULTUR - Auf eine Zigarre mit_ JP

KULTUR // Auf eine Zigarre mit... Jorge Pérez


Maximilian Herzog: Herr Perez, Sie sind seit einigen Monaten Chef für weltweit alle Casa-del-Habano Franchise-Nehmer. Waren Sie auch vorher schon für Habanos S. A. tätig? In Cuba oder auch in anderen Ländern? 
Jorge Pérez: 1978 fing ich bei Habanos S. A. (damals noch Cubatabaco) im Handelsbereich an. 1990 war ich am Aufbau der ersten Casa del Habano in einem Einkaufszentrum des Hotel-Viertels von Cancún tätig. 1992 arbeitete ich am Start von IEPT, dem Exklusiv-Vertrieb für México, wo ich 6 Jahre lang blieb. Als ich zu Habanos S. A. zurückkehrte, schuf man die Geschäftsleitung von La Casa del Habano und ich wurde ihr erster Geschäftsführer. Diese Funktion übte ich dort 5 Jahre lang aus. Danach ging ich nach Curaçao (Niederländische Antillen), um den Aufbau des Unternehmens Caribbean Cigars Co. zu gestalten, das zum Exklusiv-Vertrieb für die Karibik werden sollte. Dort arbeitete ich 6 Jahre lang als Vertriebsdirektor. Dann kehrte ich zu Habanos S. A. als Leiter der Aufsicht der internationalen Märkte, bis 2014, als ich Präsident von Coprova Distribuidor de Habanos für den Vertrieb im Frankreich ernannt wurde. 

Wie viele Casas gibt es z. Z. weltweit? 
Heute gibt es 154 Franchisen von La Casa del Habano in 116 Städten und 59 Ländern. 

Wie sind Sie zur Zigarre gekommen? 
Aus Zufall: Als ich mein Studium des Außenhandels beendete, wurde ich einem Unternehmen zugewiesen, so wie es in Kuba bei den frisch Graduierten dieses Zweiges üblich ist. In meinem Fall war es einfach Cubatabaco. Mit der Zeit verliebte ich mich in diesem Produkt, seiner Tradition und Kultur, und blieb für immer dabei. 

Haben Sie eine Lieblingszigarre? 
Meine Lieblingszigarre ist Juán López Selección No. 2 (Robusto-Format). 

Die erste Casa weltweit wurde m. W. in Cancún, Mexiko, gegründet. Warum gerade dort? 
Wir gründeten sie in Cancún, Mexiko, weil es eigentlich keine Fachgeschäfte auf dem Markt gab und zufällig wir drei Partner dort fanden, die passionierte Habanos-Raucher waren. Dann bot ihnen Herr Francisco Padrón (damals Geschäftsführer von Cubatabaco) ein neuartiges Einzelhandelsprojekt an und daraus wurde das Konzept der Casas del Habano, das all die Jahre bis heute unverändert geblieben ist. 

Ist es richtig, dass nach Cancún und Buenos Aires die Casa Berlin zu den ältesten noch existierenden Casas gehört? 
Wie gesagt, die erste Casa del Habano wurde 1990 in Cancún eröffnet und nach und nach kamen weitere Casas del Habano in anderen Regionen der Welt hinzu. In Europa, damals schon ein reifer Markt mit langer Tradition im Einzelhandel, wurde in April 1998 eine der ältesten Casas del Habano in Berlin eröffnet, wenn ich mich recht entsinne, die immer noch in Europa aktiv sind dank ihrer Zuverlässigkeit, Professionalität und Kundenorientierung. 

Bekommen alle Casas weltweit die gleichen Casa-Exclusivo-Vitolas? 
Alle Casas del Habano bekommen die gleichen Vitolas, denn wir sind daran interessiert, eine homogene Produktpalette in allen Franchisen zu bieten, egal in welcher Stadt und in welchem Land sie sich befinden, aber immer unter Beachtung der Gewohnheiten und Vorlieben der Kunden. 

Sind Neu- Eröffnungen geplant? Auch neue Vitolas? 
Es gibt Projekte für neue Casas del Habano mit neuen, streng ausgewählten Franchise-Nehmern, die wirklich für das Produkt brennen. Die Geschäftsleitung der Casa del Habano und andere Geschäftsleitungen von Habanos S. A. analysieren gerade die aktuellen Markttrends, um neue Produkttypen entwickeln zu können, die wirklich attraktiv für die Kunden sind. Wir arbeiten daran, vor allem mit Blick auf die Zukunft. 

Wir haben z. Z. große Probleme mit der Lieferung auch im Standartsortiment. Wäre es da nicht sinnvoll, die Premium- Habanos ausschließlich den Casas vorzubehalten? 
Die Casas del Habano als Franchise- Nehmer haben eine direkte Beziehung mit Habanos S. A. und auf der anderen Seite auch eine Beziehung mit dem Exklusiv- Vertrieb ihrer Region. Das heißt, dass sie sich bei allen Fragen an den lokalen Vertrieb oder direkt an Habanos S. A. wenden können. Habanos S. A. und alle Lieferanten achten besonders darauf, dass die Versorgung der Casas del Habano so stabil wie möglich bleibt, weil sie in ihren Märkten immer mehr an Bedeutung gewonnen haben und wir deshalb den Einzelhandel prioritär behandeln. Diese prioritäre Behandlung hängt von der Gesetzgebung des jeweiligen Landes ab, aber das Ziel ist überall immer dasselbe: für den größtmöglichen Nutzen für das Franchisenetz zu sorgen. 

Wie sind Sie zufrieden mit den beiden Casas in Berlin? 

Es ist eine große Freude, heute auf zwei Franchisen zählen zu können, die seit über 20 Jahren in einem so besonderen Markt wie Deutschland tätig sind. Diese Franchise-Nehmer waren Pioniere des Projekts Casa del Habano, damals als es noch ganz frisch war, und glaubten leidenschaftlich an die Zukunft der Casas del Habano. Im Falle der Casa del Habano in Berlin sind wir auch vor allem zufrieden, weil sie in der Lage ist, sich weiter zu entwickeln und immer mit der Zeit zu gehen. 

Interviewfragen: Maximilian Herzog 
Übersetzung durch: Jorge Vitón Tamayo



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