Entstehung der Zigarre
Aufzucht des Zigarrentabaks
Tabaksamen gehören zu den kleinsten der Welt, doch aus ihnen entstehen bis drei Meter hohe Pflanzen. Von der Aussaat bis zur Auspflanzung braucht der Samen ca. 6 bis 8 Wochen.
Von der Auspflanzung bis zur Ernte vergehen weitere 4 bis 6 Wochen. Die Ernte geschieht in Kuba von Hand, jeweils zwei bis drei Blätter werden an einer Pflanze von unten nach oben geerntet. Die Erntezeit für eine Pflanze beträgt ca. 30 Tage.
Trocknung
Die geernteten Blätter müssen getrocknet werden. Die anspruchsvollste Methode ist die natürliche Lufttrocknung. Sie dauert bis zu 50 Tagen.
Die kontrollierte Trocknung verkürzt diesen Prozess auf die Hälfte der Zeit. Diese Methode ist jedoch nach wie vor bei den Tabakexperten umstritten.
Die Röhren oder Feuerrauch-Trocknung wird bei besonderen (z. B. Virginia-)Tabaken angewandt.
Fermentation
Die Fermentation ist vergleichbar einem Gärungsprozess, dabei werden Nikotin, Eiweiss und Zucker abgebaut. Bei der natürlichen Fermentation werden Tabakblätter auf Haufen gesetzt, und durch die Selbsterhitzung des Tabaks kommt die Fermentierung in Gang. Entscheidend ist dabei eine permanente Temperatur- und eine orthonasale Prüfung der fermentierenden Blätter. Ggf. müssen die Haufen umgeschichtet werden (bis zu fünfmal). Der Fermentationsprozess dauert bis zu 3 Monaten. Tabake für kubanische Exportzigarren werden zwei bis drei Mal fermentiert.
Entrippung
Nach der ersten Fermentation wird die grosse Mittelrippe des Tabakblattes manuell entfernt, zugleich werden die Blätter sortiert. Nach der zweiten Fermentation erfolgt eine weitere Sortierung und die Verpackung des Tabaks in Ballen (Palmblätter, Jute o. ä.), die dann im Lagerhaus oft bis zu mehreren Jahren ruhen.
Die Rollung
Um zur Zigarre zu werden braucht es zuallererst ein „Rezept", nach dem die Komposition der Tabake einer bestimmten Marke erfolgt. Der Filler bzw. die Komposition von Blättern aus Ligero, Volado und Seco wird von Hand zum Wickel geformt und anschliessend in einer Holzform für ca. 30 Min. gepresst. Der Wickel erhält danach sein äusseres Kleid durch das Deckblatt. Das Brandende wird gerade geschnitten und das Kopfende mit einem Tabakkäppchen versehen. Geklebt wird mit einem Duft- und Geschmacksneutralen pflanzlichen Kleber. Geübte Roller/innen (Torcedores) können pro Tag je nach Format 60 bis 150 Zigarren rollen.
Vitolas
Die klassische kubanische Zigarre wird mit einem Zigarrenring (nicht: „Bauchbinde"! ! !) versehen in Kisten von 25 Stück verpackt. Dabei werden die Zigarren leicht gepresst, sie ver¬lieren ihre runde Form. Diese Kisten sind in der Regel mit kunstvollen Markengraphiken beklebt.
Eine andere Variante stellt die Cabinet-Seleccion dar. Im Kabinett werden 25 oder fünfzig Zigarren ohne Ring und ohne Pressung in unbeklebten Naturholzkisten verpackt. Die Funktion des Zigarrenrings übernimmt hier stellvertretend ein Seidenband, welches das sog. „Halbrad" zusammenhält.
Ein bestimmtes Format einer bestimmten Zigarrenmakre heisst Vitola. Nicht immer stimmen dabei Produktionsname der Vitola und Verkaufsname der Vitola überein.
Die gängigsten Formatbezeichnungen lauten:
- Perfecto
- Short Robusto
- Doppel Corona
- Churchill
- Half Corona
- Petit Corona
- Corona
- Toro
- Lonsdale
- Panetela
- Piramide / Torpedo