01.04.24
Nach dem routinierten Griff in den Humidor folgt ein stutziger Blick.
Ein weißer Flaum in der Größe einer ein Cent Münze ist auf dem Deckblatt sichtbar. Die Chance, dass Ihre Sorge über verstimmte Zigarren unbegründet ist, ist relativ hoch. Fast immer handelt es sich nämlich um ein optisch ähnliches, aber vollkommen unbedenkliches Phänomen der Zigarrenblüte.
Der Grund für deren Entstehung ist im Prinzip ähnlich - zu viel oder zu wenig Luftfeuchtigkeit. Nimmt die Umgebungsfeuchtigkeit schnell ab und bleibt gering, verhält sich die Zigarre quasi wie ein Befeuchter und gibt Feuchtigkeit an die Umgebung ab.
Dies geschieht so lange bis in Humidor und Zigarre die Feuchtigkeitswerte ausgeglichen sind oder die Zigarre ausgetrocknet ist. In diesem Prozess gelangen durch die Verdunstung, die in der Zigarre befindlichen Salze und Minerale nach außen und lagern sich am Deckblatt ab.
Die andere Möglichkeit ist ein rascher und konstanter Anstieg der Feuchtigkeit im Humidor, bei dem die Zigarre - wieder ausgleichend - das Mehr an Feuchtigkeit aufnimmt und sich so Mineralien am Deckblatt ablagern.
Bei dem Entfernen des Flaums, per Hand oder Pinsel ist darauf zu achten, ob dieser komplett beziehungsweise mit noch sichtbarem Zentrum entfernt werden kann oder ob ein Rückstand in gleicher Größe des ursprünglichen Flaums bleibt.
In letzterem Fall kann es sich um Schimmel handeln.
Um eine genaue Unterscheidung festzustellen, hilft eine Geruchsprobe. Die Zigarrenblüte weist keinen alten Geruch auf, wohingegen der Schimmel die Zigarren muffig riechen lässt.
Achten Sie also darauf, die Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen so gering wie möglich zu halten. Dann bleiben die Zigarren lange erhalten.
Schimmel
Zigarrenblüte
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