01.01.24
KULTUR // Zigarrenwissen Folge 7: Alles Asche
Für Zigarrenraucher ist die Zigarrenasche mehr als nur der Rest verglühten Tabaks, denn aus der Asche lassen sich unterschiedlichste Eigenschaften der Zigarre ablesen.
Für die Beurteilung der Zigarrenasche können Farbe, Maserung, Haltbarkeit, Festigkeit bzw. der Collazo-Effekt relevant sein.
Heute wollen wir uns auf die Festigkeit der Asche fokussieren.
Mit der Haltbarkeit der Asche wird die in Zentimetern gemessene Länge der nicht abgestreiften Asche bezeichnet. Dieser Vorgang wird bei manchen Aficionados gern bis aufs Äußerste getrieben, sodass es den einst von Zigarren Herzog kreierten Wettbewerb für die längste Zigarrenasche gibt.
Manchmal fällt die Asche schon fast von selbst in den Aschenbecher und manchmal bedarf es einer sanfte Drehbewegung, um die Asche am Aschenbecherabzustreifen.
Zur Beurteilung der Zigarre über die Festigkeit der Asche wird der Collazo-Effekt getestet.
Der Collazo-Effekt (CE): Zur Durchführung des Tests wird ein dünner Fidibus in den bereits abgestreiften Ascherestgesteckt und vorsichtig angehoben.
Zerbröselt die Asche schon beim Einführen des Zedernholzstäbchen oder bildet sich erst gar kein Ascherest, weil schon wenige Zentimeter Asche sich von selbst von der Zigarre lösen, dann ist ein einfacher CE vorhanden. Dieses Szenario kann erstens für eine unzureichende Arbeit des Torcedores sprechen oder zweitens, für eine zu leichte Blattstruktur des Tabaks.
Bleibt die Asche jedoch fest und hält sehr gut am Fidibus, ist der CE hoch. Die Zigarre wurde perfekt gerollt und der Tabakblend hatte das richtige Maß an Tabakmenge und Blattstruktur erreicht.
Zigarren Herzog hat diesen Effekt nach Rafael Collazo, dem ehemaligen Direktor der brühmten Cohiba-Manufaktur El Laguito in Havanna benannt.
Collazo war zu Besuch in der Casa del Habano Berlin. Bei dieser Gelegenheit klärte er die Anwesenden bei einem Zigarrenabend auf über die faszinierende Möglichkeit, mit der Asche die Rollqualität einer Zigarre zu bestimmen.
