Geschichte der Zigarre
Bei der Zigarre handelt es sich nicht einfach um ein Genussprodukt, sondern um ein Kulturerzeugnis mit einer über fünfhundertjährigen Geschichte. Die Zigarrenkultur wurde massgeblich auch durch die Utensilien, die zum Zigarrengenuss nötig sind, mitgeprägt (Humidore, Cutter, Anzünder, Aschenbecher, Kleidungsstücke wie der Smoking) und fand in der bildenden Kunst und in der Literatur ihren vielfachen Spiegel.
Hier einige Kerndaten aus der Geschichte:
- Am 27. Oktober 1492 schreibt Kolumbus nach seiner Ankunft in Kuba im Bordbuch ein: Wir sehen viele Indianer, Frauen (!) und Männer, die „mit kleinen glimmenden Stangen aus einem Kraut herumwandern, dessen Rauch sie einatmen, wie es ihr Brauch ist". Die Indianer nannten dieses Kraut „Cohiba".
- In Europa gab es erste Tabakpflanzungen am Tejo schon um 1520. Tabak wurde als botanische Kuriosität bestaunt.
- Bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts sprachen die Ärzte dem Tabak Heilkräfte zu. Jean Nicot, Arzt am französischen Königshof wollte mit dem Tabak die Migräneanfälle seiner Herrschaft lindern und entdeckte damit das heute nach Nicot benannte Nikotin. Dass Tabakrauchen gesund ist, war die vorherrschende Meinung bis in die zweite Hälfte des 20. Jhds.
- Als Genussmittel wurde Tabak im 17. Jhd. vor allem mit Hilfe der Pfeife verwendet, kurz darauf kam bis ins 19. Jhd. auch der Schnupftabak in Mode.
- 1731 wurde die erste Zigarrenfabrik in Andalusien gegründet. 1788 die erste in Deutschland (Schottmann in Hamburg). 1810 die erste in USA (Hartford/Connecticut).
- In der ersten Hälfte des 19. Jhds. entstanden v. a. durch europäische Aus¬wanderer die z. T. noch heute bekannten grossen Havanamarken: Partagas 1827 (je nach Quelle auch 1834), Por Larranaga 1834, Ramon Allones 1837, Punch 1840, H. Upmann 1844. El Rey del Mundo 1848, Romeo y Julieta 1850.
- Die Zigarette entstand erst im 19. Jhd. und dominierte das 20. Jhd.
- 1. Januar 1959: Sieg der Revolution in Kuba: Seither „vorrevolutionäre" und „postrevolutionäre" Havanas.