17.01.2009 Vernissage: STELLA MOTYKA und HEINZ STELTZER weiter lesen

So wie unser Sinn für Kunst als gefällige Interesselosigkeit charakterisiert sein kann, genau so kann die reale Welt im blinden Winkel der Ignoranz an uns vorbei existieren.

 

50 Jahre nach Beginn der kubanischen Revolution versucht die Künstlerin Stella Motyka dieses verborgene Spannungsfeld zwischen farbenprächtiger Schönheit und stolzer Armut dem Genießer kubanischer Zigarren näher zu bringen ... mit faszinierenden, weil eigenwilligen künstlerischen Ausdrucksformen. Ihre Arbeiten „Che" und „Commandante" fokussieren auf die glorreiche Ambivalenz der Beziehung der einstigen Revolutionäre zueinander.

 

Ein Spaziergang durch mit revolutionären Spots getunten Reste der von zahlreichen Wirbelstürmen heimgesuchten Altstadt Havannas („Revolución") führen uns über das Capitol zur alten H. Upmann-Fabrik und weiter über den Prado zum Malecón. Den Hintergrund für viele Werke liefern Fotografien des Aficionados Heinz Steltzer, der seit Jahren versucht, Situationen in Echtzeit festzuhalten, um dem Betrachter Zeit zu geben, sich in das Leben der abgebildeten Personen zu versetzen oder sich in dargestellte Szenarien zu vertiefen. Die kubanische Zigarre stellt in jedem Fall das wichtigste Bindeglied zwischen dem Land und den Liebhabern außerhalb der Insel dar.

 

Sie ist es, die das vollständige Abgleiten der isolierten - von außen bisweilen paradieshaft anmutenden - Armut in die blinden Flecken der Augen der Welt verhindern soll. Die Verdrängung scheinbar belangloser Isolation mittels explodierender Farben und kräftiger Hervorhebung soll das Auge des Betrachters schärfen. Und der wiederkehrende Genuss einer Havanna soll die Gräben der Isolation immer wieder auf\'s Neue überbrücken.  

 

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