02.04.2009 Monatstasting APRIL 2009 weiter lesen

Esplendidos im Test: Zu große Erwartungen an eine teure Cohiba Wie groß die Erwartungen an den Geschmack einer der teuersten Zigarren von Cohiba sein können, zeigte unser Tasting am 2. April.

 

Wir, d. h. zwölf Teilnehmer/innen rauchten eine Esplendido mit dem Boxing-Code PLM Dezember 2006 und wurden überrascht. Von der Teuersten von Cohiba hatten wir mehr Aromenvolumen erhofft.Unsere Testzigarren zeigten sich mit einem coloradofarbenen Deckblatt, das eine feine bis mittelmäßige Struktur aufwies. Bei einigen waren die weißen, stecknadelkopfgroßen Flecken zu entdecken, die bei der Wiederbefeuchtung des Tabaks nach dem ersten Trocknen entstehen können.

 

Da die 25er Kisten für die Esplendidos großzügig bemessen sind, war an den Zigarren keine Pressung erkennbar. Die Rollung war durchweg fest und in wenigen Fällen unregelmäßig. Da hatte dann der „Kopf" der Zigarre eine üppigere Füllung mit Tabak als der hintere Teil. Vor dem Anzünden verströhmte die Puro einen leichten angenehmen Geruch nach Cacao und Caramel. Bis auf ganz wenige Startschwierigkeiten bewies die Zigarre dann ein perfektes Zugverhalten. Sie schmeckte vordergründig süß mit leichten bitteren, salzigen und pikanten Noten.Doch nach diesen ersten Zügen begann die Enttäuschung für unsere Tester. Den Körper des Rauchs beschrieben die meisten mit „sehr dünn" und nur wenige mit „vollmundig". Vor allem als „mittelmäßig" und sogar „arm" wurde das Aromenvolumen kommentiert, nur wenige urteilten mit „großzügig". Die Bestimmung der Aromen fiel deshalb schwer. Zu Beginn dominierten bei der Zigarre die eher diffusen Aromen wie Heu, Gras und ein wenig Moos. Später setzten auch Nuancen von trockenem, schwarzem Cacao, Moschus und Muskat ein. „Der klassische Cohiba-Geschmack, aber dünn", meinte einer unserer Tester.

 

Die Komplexität der Aromen war allenfalls polar bis mittelmäßig. Da fehlte die Prägnanz.Bei der Rauchdynamik kam die Esplendidos in allen Dritteln über eine mittlere Stärke nicht hinaus. Die Asche zeigte die typische hell-dunkelgraue Maserung und blieb ohne Abknickungen. Sie hielt bei einigen bis zu 5 Zentimetern und konnte wegen ihrer hohen Festigkeit ganz leicht aufgespießt werden, ohne zu zerfallen (hoher Collazo-Effekt). Am Ende befanden die meisten unserer Tester die Esplendidos als „nicht ganz befriedigend". „Ich hab\' da viel mehr erwartet", war die häufigste Meinung. Schuld daran könnte vor allem die überdurchschnittlich hohe Erwartungshaltung sein, die eine Cohiba und noch dazu die teuerste unter ihnen erzeugt.

 

Vielleicht wäre deshalb unsere Gesamtnote mit einer 0 auf unserer Bewertungsskala zwischen -2 und +2 bei einer Blindverkostung ein wenig besser ausgefallen.  

 

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